Muay Thai Open 09_14-31

Muay Thai Open – Ein Amateurevent aus Berlin

Am 21.09. haben mein Team und ich den Weg zur Muay Thai Open in Berlin angetreten. Seit ihrer Entstehung hat mich ein Besuch dieser Veranstaltung gereizt. Der Osten unserer Republik leidet unter einem Mangel an Muay Thai Amateur Events. Bisher haben wir diesen Umstand durch die Teilnahme an der Tschechischen Muay Thai Amateurliga ausgeglichen. Die Muay Thai Open liefert jetzt erstmals einen Anlaufpunkt für Beginner und Fortgeschrittene unter Wettkampfbedingungen ihr Können zu präsentieren. Die Open sind aus den Berliner Fightclub hervorgegangen und blicken damit auf eine fast legendäre Geschichte innerhalb Berlins zurück.

Amateurregeln – diese Gekloppe mit Schutz?

Natürlich bieten Kämpfe nach Amateurregeln nicht das Erlebnis was Profiregeln liefern können, dennoch sind diese Kämpfe alles andere als langweilig. Die Schutzausrüstung gibt dem Nachwuchs und allen die sich austesten wollen, die Sicherheit am nächsten Tag nicht unter starken Blessuren zu leiden. Der Kopfschutz nimmt den Schlägen etwas die Härte und KOs sind unwahrscheinlicher. Dennoch sieht ein guter Kampf auch mit Schutzausrüstung gut aus. Wildes Geprügel sieht man häufig auch auf Galas, die Jungs tragen dann zwar keine Schoner, aber der Eintrittspreis liegt um ein Vielfaches höher.
Um neuen Talenten die Chance zu geben, die Abläufe im Ring realistisch kennen zu lernen sind große Abendveranstaltungen eher hinderlich. Der enorme Druck auf die Psyche und das Adrenalin schränken die Fähigkeiten so stark ein, dass der Wettkämpfer nicht in der Lage ist sein Können zu präsentieren. Bei einfachen Nachmittags-Veranstaltungen ohne viel „Drumherum“ sind diese Komponenten zwar vorhanden, aber bei weitem nicht so hemmend. Dass Schutz keinen Einfluss auf das Niveau hat, haben die vielen guten Kämpfe an diesem Nachmittag gezeigt.

Die Notwendigkeit einer Liga

Sachsen, Brandenburg und Berlin haben keine Liga oder feste Termine für Nakmuays. Ohne Basis für Wettkämpfe stagniert auch die Entwicklung der Wettkämpfer als solches. Mit der Muay Thai Open ändert sich dieser Zustand langsam und beharrlich. Es gibt Termine die im Vorfeld bekannt gegeben werden und als Zielmarken den Nakmuays den Trainingsrhythmus vorgeben. Mein persönliches Ziel sind feste Wettkampftage über die eine gewisse Saison verteilt. Als Vorbild dient die tschechische Amateurliga, die es schafft einmal monatlich Plattform für Muay Thai Wettkämpfe zu sein. Mit wechselnden Orten innerhalb Tschechiens werden alle Clubs und Veranstalter eingebunden. Diese Liga existiert seit mehreren Jahren und hat das Niveau der tschechischen Nakmuays um ein vielfaches verbessert.
Um solch eine Liga zu etablieren wird noch einige Zeit vergehen. Die ersten Schritte sind getan und ich freue mich am 16.11. die Muay Thai Open in Niesky maßgeblich mitgestalten zu können. Doch um weiter nach vorn gehen zu können, müssen Vorbehalte abgebaut und die Clubs besser zusammenarbeiten. Nur mit einer größeren Basis kann diese Veranstaltungsreihe erfolgreich fortgeführt werden.
Ergebnisse

Zusammen mit unseren Freunden vom 8 Weapons Gym aus Leipzig haben wir drei klare Siege und ein Unentschieden mit nach Hause genommen. Max hat kurz vor Veranstaltungsbeginn einen neuen Gegner erhalten und dieser war glatte 5Kg schwere. Wenn man einmal da ist, dann sollen auch 5Kg kein Problem sein. Max hat souverän gekämpft und ein gerechtes Unentschieden erreicht. Fabi, Peter und Tom haben ihren Gegnern klare Siege abgerungen und so haben wir den Tag erfolgreich beendet. Am 16.11. sehe ich hoffentlich wieder viele Gesichter aus Berlin wieder.

Die Muay Thai Open waren eine wunderbare Erfahrung und ich freue mich auf die Fortsetzungen.

Unter http://www.muaythai-open.de/ erfahrt ihr mehr über die Open, das Regelwerk und die Veranstalter.

Die nächste Open erwartet euch am 16.11. in der Rosenhalle in Niesky: https://www.facebook.com/events/793070097403551/

4 thoughts on “Muay Thai Open – Ein Amateurevent aus Berlin

  1. vilka

    die berliner gyms habens vorgemacht – sie haben sich zusammengetan und ihre sportlerInnen schon in einem inner-städtischen wettkampf antreten lassen,wobei da ja berlin seine eigene dimension schon hat.ich finde aber genau das sollte schonmal in sachsen noch stärker geschehen,was ja mit LE-DD-NY schon was hergibt aber das kommt ja alles aus einem pott.in le und dd sind auch so viele gyms bzw leute die muay thai irgendwie betreiben und bock haben auf wettkampf..aber da sind sich die gyms doch auch spinne feind oder nicht?da macht jeder seine eigene veranstaltung mit großen kartenkontingent und drumherum..nur damit geld rumkommt,irgendwo ein label vorkommt oder man ruhm will oder was weiß ich.da werden dann die eigenen leute verheizt..die sind total unter stress..ihre kampferfahrungen sind aus solchen veranstaltungen einfach nicht positiv genug.die machen das dann 3-4 mal so aber dann haben die auch kein bock mehr drauf oder nicht?die schönsten und intensivsten erfahrungen konnte man machen wo man nur seine/n gegnerIn gesehen hat und fertig aus.da gibt es einen lernprozess,sammelt erfahrungen und hat spass am wettkampf.ich will damit anregen,dass es noch massig leute gibt die auch kämpfen wollen,die aber alle ihre eigene suppe kochen und es parallel einige formate gibt und veranstaltungen.in sachsen das dng weiter vernetzen und die anderen gyms ins bott mit holen,dann lässt sich daraus bestimmt regelmässig eine möglichkeit schaffen,dass muay thai begeisterte wettkämpfer in ihrer qualität steigen und auch die größeren veranstaltungen davon gewinnen können.
    ich persönlich hatte immer sehr viel lust am wettkampf aber wo und wie..das war wirklich anstrengend und hat mir die lust genommen.ich fühlte mich verheizt und fehl am platz und konnte aus den kämpfen nicht besser werden oder erfahrener hab ich das gefühl.

    • Bruno8W

      Hey,

      danke für deine Gedanken. Ich sehe viele Parallelen bei der Wahrnehmung über unseren früheren Versuchen im Wettkampfgeschehen mitzumischen. Wir haben natürlich Fehler gemacht und genau deshalb arbeite ich an der Muay Thai Open mit. Die Berliner haben da ein wunderbares Format geschaffen und ich bin froh, dass wir uns dort mit einklinken können und die Basis steht.
      Solche Events braucht es, um die Grundlage zu schaffen. Ich sehe es wie du. Es gibt eine Vielzahl von Menschen die sich im Ring versuchen würden. Bisher ist es an der Art und Weise der Kommunikation gescheitert. Kämpfen wurde als der Heilige Gral dargestellt. Die Erfahrungen aus einem überhartem Sparring wurden multipliziert und das Bild vom Wettkampf stark verzerrt. Die mangelnde Organisationsstruktur und der fehlende verantwortliche „Cheftrainer“ haben das Ganze nicht verbessert. Die Leute die sich trotz dieser Widrigkeiten durchgerungen haben, in den Ring zu steigen wurden verheizt. Zu große Aufgaben, zu wenig individuelle Vorbereitung.
      Aber das ist alles nichts was man nicht lösen könnte. Leipzig und Niesky arbeiten hart und versuchen sich erfolgreich durch die Amateurevents durchzukämpfen. Der Schlüssel liegt dabei in der Vorbereitung und das man sich dabei wohlfühlt. Wenn man im Gym steht und sich mehr quält als alles andere dann kommt auch nichts bei raus. Da spreche ich nicht von der physischen Belastung sondern der psychischen Einstellung zum Training.

  2. Ente

    Ich finde beide Formate “Muay Thai Open” und die Amateurliga in Tschechien sehr gut. So eine Liga wünsche ich mir auch in Deutschland.
    Aber ob dies Umsetzbar ist ? Es hapert ja bei vielen schon an gemeinsamen Sparringstreffen. Viele kochen ihr eigenes Süppchen.
    Ich gebe euch beiden recht. Solche Events braucht es, aber einige müsen dazu auch über ihre Schatten springen.

    • Margos

      Kannste vergessen,das wird in einer großen Dimension leider nie passieren da es in dem Sport zu viele Leute gibt die nur ihr Ego aufbauen wollen und sich wichtig machen wollen.Zusammenarbeit kennen die glaub ich gar nicht.Fängt ja schon bei den Verbänden an,WKU nicht mit MTBD etc.

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