Nak Muay ist die Übersetzung für Thaiboxer.

 

Wer, wo und wie?

Hallo, ich bin Bruno Kabus und du befindest dich gerade auf meinem Blog. Derzeit bin ich 27 Jahre und habe die ersten 20 Jahre davon in der kleinen Stadt Niesky/Sachsen an der Grenze zu Polen verbracht. Die Hobbies meiner Jugend hatten eher wenig mit Sport zu tun. Mit 16 habe ich auf dem Dachboden unseres Hauses eine Hantelbank aufgebaut, um das Eisen meist stumpf in der Vertikalen zu bewegen. Mit Sport oder Fitness hatte das nicht viel gemein. Ein breiter Rücken und dicke Arme waren eher dem Spiegelbild eines Jugendlichen zuträglich als der sportlichen Entwicklung. Später hat der überdimensionierte Sandsack eines guten Freundes den Weg in mein Pumperreich gefunden. Der gute Freund namens Toni war derzeit nach Dresden gezogen und hat Muay Thai unter meinem späteren Trainer begonnen. Ab diesem Zeitpunkt wurden die Wochenenden genutzt, um so etwas wie eine Abart von Muay Thai zu lernen. Toni war selbst noch blutiger Anfänger und konnte nur eben Erlerntes vorzeigen. Doch die Qualität spielte keine Rolle, als junger Mann hat man jeden noch so kleinen Krumen an Wissen aufgesogen und dabei gedacht, dass man es schon irgendwie richtig macht.

Umzug und Training in Dresden

Nach der abgeschlossenen Lehre und vielen Stunden in meinem Pumperraum, stand mit 20 Jahren der Umzug nach Dresden an. Damit hatte ich die Chance endlich richtiges Muay Thai zu erlernen. Das Training findet  in einem Fitnessstudio statt und leidet seit Beginn unter einem Mangel an Ausstattung.  Als ich mein Training dort aufgenommen habe, war der Boden noch ein ziemlich abgeranzter Teppich. Mit Argwohn denke ich an diese Zeit der Brandblasen zurück. Der Teppich wurde irgendwann ersetzt aber Kampfsportmatten, Wettkampfring usw. haben bis heute keinen Einzug gehalten. Der einzige Vorteil einer derart puristischen Ausstattung besteht in der Reduktion auf das Wesentliche. Die Techniken, die mein Trainer Jörg vermittelt, haben Hand und Fuß und ich denke, dass diese Trainingsmethode die Grundlage für diese Thailandreise ist. Die Bestätigung  erhalte ich hier bei fast allen Trainingseinheiten. Sprüche wie: „You have a really good coach at home“, „Is your trainer a thai“ oder „how is the name of your trainer“, zeigen, dass selbst die Thais überzeugt von dem bereits Erlernten sind.

Trainingsgruppe in Niesky

Neben Dresden habe ich an fast jedem Wochenende in Niesky trainiert. Beginnend in einem kleinen Raum mit einer überschaubaren Anzahl an Freunden, haben wir es über die Jahre und konstanter Entwicklung zu einem der größten Sportvereine der Stadt geschafft und nennen ein sehr gut ausgestattetes Gym unser Eigen. Die Leistungen, die von dieser Crew über die Jahre erbracht wurden, haben auch mir ständig neue Power und Antrieb gegeben. Der Ironsports e.V. ist seit Jahren Ausrichter der größten Muay Thai Veranstaltung in Sachsen. Nicht Chemnitz, Dresden oder Leipzig, sondern ein winziges 9000-Einwohner Kaff irgendwo im Niemandsland, zieht seit Jahren tausende Muay Thai Fans  an. Als Promoter der Ironsports Fightnight, erfüllt es mich mit Stolz vor knapp einem Monat, vier Nationen als Freunde neben und im Ring begrüßt zu haben. Ich hoffe diese Freude noch viele Jahre haben zu dürfen.

Mit den Jahren des Trainings bin ich in Niesky immer mehr in die Rolle des Coachs herein gewachsen. Persönlich sehe ich mich noch lange nicht als Trainer und benutze diesen Begriff nur ungern. Wir sind wohl eher eine Trainingsgruppe und ich der Cheforganisator. Diese Trainingsgruppe setzt sich aus ca. 40 Sportler/Innen zusammen, die eher unregelmäßig als regelmäßig teilnehmen. Der harte Kern ist an weniger als zehn Fingern abzuzählen. Kampfsport hat in Deutschland eben nicht den höchsten Stellenwert und unsere Region leidet seit Jahren am Verlust von jungen Menschen durch Umzug. Doch dieser harte Kern versucht trotz Arbeit, Familie usw. immer weiter voranzukommen. Sei es durch Sparringstreffen mit unseren Partnerteams oder der Teilnahme an Wettkämpfen. Seit einiger Zeit haben wir regen Zulauf beim Kindertraining, das einmal in der Woche stattfindet. Ich hoffe, dass wir ein paar dieser Kids für eine längere Zeit begeistern können.

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Wettkämpfer!? 

Meine Wettkampfbilanz kann, positiv betrachtet, als durchwachsen bezeichnet werden. Mit 6 Siegen aus 14 Kämpfen, gehe ich nicht als erfolgreicher Wettkämpfer durch. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Irgendwie wollen mir meine Gegner immer mehr weh tun als ich ihnen. Das ist natürlich Quatsch  :-). Ich habe es oft nicht geschafft, mich der notwendigen und intensiven Wettkampfvorbereitung hinzugeben, umso Kämpfe auf einem guten Level bestreiten zu können. Als Vater, Student, Freund, Selbstständiger, Händler und Mädchen für Alles, gibt es irgendwo zwangsläufig Mangelerscheinungen. Manchmal kommt Verletzungspech hinzu und manchmal ist es einfach nicht der richtige Tag. Ich hadere aber eher weniger mit Niederlagen, selbst schwere KO oder diverse Brüche haben mich nicht zur Vernunft kommen lassen. Ich kämpfe nicht, um zwanghaft zu gewinnen oder bin zutiefst enttäuscht, wenn es mal nicht so läuft. Ich liebe diesen Sport und werde daher bestimmt noch öfters in den Ring steigen. Dennoch ist mir bewusst, dass mit 27 Jahren und einer anstehenden Anstellung als Ingenieur keine großen Sprünge mehr zu erwarten sind. Aber vielleicht bietet sich ja die Gelegenheit hier in Thailand zu kämpfen.

Training in Thailand

Jetzt wo mein Studium erfolgreich abgeschlossen ist und meine Tochter mir die Erlaubnis gegeben hat, etwas länger unterwegs zu sein, habe ich mir meinen Traum erfüllt und will einmal im Leben über eine längere Zeit in Thailand trainieren. Hier, auf diesem Blog könnt ihr nachlesen was ich dabei erlebe.

4 thoughts on “Über Mich

      • Margos

        Gar nicht mal schlecht der fight und 6 Siege aus 14 fights muss man auch erstmal schaffen.Viele Leute gucken nur auf den Rekord und ist der nicht makellos wird man gleich als Trottel hingestellt.Respekt an dich und cooler Blog.

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